Wie der Tourismus im Usinger Land kaputt gemacht wird.
Windkraftanlagen kontra Weltkulturerbe
Landauf und landab preisen die Bürgermeister das touristische Potenzial des Usinger Landes. Die Übernachtungszahlen belegen hingegen den Scheintod des „schlummernden Riesen Tourismus“, klagt Ralf Müller, Vorsitzender des Usinger Gewerbevereins in der Taunus-Zeitung.
Der rührige Verein hat schon 2014 ein Tourismus-Konzept erarbeiten lassen, in dem der Limes als Unesco-Weltkulturerbe als „gigantische touristische Lokomotive“ punkten soll. „Es gelte“, so Müller, „diese flott zu machen.“ Und: „Der Unesco-Titel als Weltkulturerbe ist ein Geschenk Gottes. Es kann nicht sein, dass man sich mit den 130 000 jährlichen Besuchern im Saalburg-Kastell zufrieden gibt.“
Leider ist die traurige Realität eine andere: Nahezu alle Gemeinden rund um den Winterstein, so auch Wehrheim, glänzen nicht nur durch Planlosigkeit und Konzeptionsmangel, wenn es um die Einbindung des Weltkulturerbes Limes in eine touristische Erschließung geht, sondern sie forcieren mit stoischer Hartnäckigkeit die Pläne zur Errichtung von gigantischen Windindustrieanlagen direkt am Limes. Mit allerlei Finessen soll sogar erreicht werden, dass die bis zu 230 Meter hohen Windkraftanlagen statt 1.000 nur noch 200 Meter Abstand zum Kulturdenkmal halten müssen. Damit würde die „touristische Lokomotive Limes“ endgültig auf das Abstellgleis rattern.
Lesen Sie dazu die Taunus-Zeitung vom 20.3.2017.